8. Akzeptanz…?

(7. Angst)

Es wächst Gras über die Sache. Die Zeit heilt alle Wunden. Was die Leute so sagen. Nur eines davon stimmt: Gras wächst überall und vielleicht auch über alles. Aber nicht alle Wunden heilen.

Meine Schwester ist tot. Egal wie viel Zeit vergeht: Daran wird sich nichts mehr ändern. Egal, wie viel ich schreie und weine und egal wie viele seltsame Kuhhandel ich dem Schicksal, dem Universum und irgendwelchen Gottheiten anbiete: Es wird sich daran nichts mehr ändern.

Die Katastrophe ist hereingebrochen. Blut ist geflossen. Dickes, dunkles Blut. Meine Schwester ist gestorben.

Zeit ist vergangen. Die Wunde ist immer noch da. Und sie ist nicht verheilt. Sie ist vielleicht ein bisschen eingetrocknet an den Rändern. Aber sie ist noch da. Vielleicht kann manch ein Außenstehender sie übersehen. Ich aber höre nicht auf, sie zu spüren.

Die Zeit vergeht, die Welt dreht sich. Das Leben geht nicht weiter. Es passiert einfach irgendwie. Ich bin lange ausgestiegen. Habe es beobachtet wie ein desinteressierter Zuschauer. Weil es sonst nichts zu sehen gab. Irgendwann bin ich wieder eingestiegen. Weil es sonst nichts zu tun gab. Aber ich habe den Anschluss verloren. Ich weiß nicht mehr, wie das geht, dieses Leben. Ich weiß auch nicht so genau, was das bringen soll.

Meine Schwester ist gegangen. Gras ist gewachsen. Zeit ist vergangen. Und ich sitze hier und warte auf die Zukunft.

– FIN –


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